Gegen Ende meiner Universitätszeit habe ich mich zur Vorbereitung meiner Abschlussarbeit mit dem Thema Bad beschäftigt. Ich fand es unerwarteterweise sehr inspirierend, da ich auf eine Vielzahl von stilistischen Verbindungen und verträumte, ja sogar ins Spirituelle reichende kulturelle Neuinterpretationen stieß.
Eines ist sicher: Werkstoffe sind ein Instrument im Dienste einer auf den verschiedenen Bedeutungen in den unterschiedlichen Kulturen basierenden Erzählung. Die Entwicklungen im vergangenen Jahrhundert haben zu einer funktionellen Vereinfachung des Badezimmers geführt. In jüngster Zeit wurde diesem Raum, der bis dahin ein stiefmütterliches Dasein fristete, verstärkt Aufmerksamkeit zuteil und er erhielt durch kreative Ideen und Projekte die ihm gebührende Würde zurück.
Über die Materialien wird eine Bühne für die Botschaft geschaffen, die man sich selbst, aber auch seinen Gästen übermitteln will. Ihr widmet sich der Planer bei der Ausgestaltung – hoffentlich ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen – indem er sich Gedanken über die Personen macht, die diesen Raum Tag für Tag nutzen werden.